Weitere aussergewöhliche Geschichten
«Dank passender Hilfsmittel konnte ich Lebensqualität zurückgewinnen.»
Monika Jud hat Multiple Sklerose (MS)Ich komme aus Walchwil und habe Multiple Sklerose (MS). Die Hilfsmittel haben mir extrem Lebensqualität zurückgegeben. Ich konnte aufgrund der eingeschränkten Handmotorik die normale Tastatur kaum mehr bedienen. Meine Aussagen in E-Mails reduzierten sich auf das Nötigste. Dank der Beratung von Active Communication und den passenden Hilfsmitteln kann ich wieder das ausdrücken, was ich denke und fühle.
«Monika – Trotz MS fleissig am Computer.»
Dank dem tollen Programm kann ich nun Texte einfach diktieren und mein Computer schreibt diesen für mich. Die Handhabung ist relativ einfach und wenn man besonders am Anfang fleissig mit der Spracheingabe trainiert, funktioniert es wunderbar. Die Beratung durch Active hat mir erst gezeigt, was alles möglich ist. Auch nach der Installation und Einführung habe ich immer eine Ansprechperson.
Text: Monika Jud
«Selbständigkeit und virtuelle Mobilität ist für mich zur Lebenseinstellung geworden.»
Michael Kuhn ist Tetraplegiker - dennoch lebt er in seiner eigenen Wohnung.Michael Kuhn wurde 1999 durch eine Krankheit Tetraplegiker. Dennoch lebt er so selbständig wie möglich in seiner eigenen Wohnung. «Selbständigkeit hat in meinen Augen schon fast etwas philosophisches, es ist die Vermeidung der Abhängigkeit von Anderen». Michael Kuhn sieht das Thema Selbständigkeit ein Stück weit als Lebenseinstellung. Auch er ist durch seine Einschränkung daran interessiert, seine Eigenständigkeit so gut wie es geht zu erhalten und auch weiterzuentwickeln. Bei der Diagnose war das Thema noch völlig im Hintergrund. Aus Berufs- und Familienleben gerissen, bekomme man erst existentielle Ängste. Er meint, dass der Entscheid, sein Leben wieder selber zu gestalten, erst später kam. Die Frage nach Hilfe ist dabei nicht unangenehm und hat seiner Meinung nach auch mit der Einstellung der Betroffenen zu tun. «Man muss die Abhängigkeit akzeptieren, denn es geht einfach nicht ganz ohne Unterstützung, obwohl heute die verfügbaren Hilfsmittel schon sehr vieles einfacher machen.».
Michael Kuhn wurde bereits in der Erstrehabilitation im Schweizerischen Paraplegikerzentrum in Nottwil von seinen Betreuern mit dem Thema Hilfsmittel vertraut gemacht. Dabei erfuhr er, was es für Möglichkeiten gibt und welche Firmen solche Lösungen anbieten. So hat er auch Active Communication kennengelernt. Nach einer ersten Beratung, um seine Bedürfnisse und Fähigkeiten zu erfassen, konnte bereits die Arbeitsplatzanpassung im Tagesablauf vorgenommen werden. Den Computer wieder bedienen zu können, war für Michael Kuhn sehr wichtig, zumal er beruflich regelmässig den Computer eingesetzt hatte. Zudem bietet gerade das Internet viele Möglichkeiten. «Ich lese am Computer Zeitung, bestelle Konzertkarten und was besonders wertvoll ist, sind Möglichkeiten wie E-Mail und Skype. Dies gibt mir eine Art virtuelle Mobilität zurück und lässt mich mit Bekannten in regelmässigem Kontakt bleiben.». Die Bedienung des Computers erfolgt bei Michael Kuhn über eine Sprachsteuerung und einer Kopfmaus.
Auch seine Wohnung wurde für die Barrierefreiheit umgebaut. Durch den breiten Erfahrungsschatz der Berater von Active Communication wurde die Wohnung von Michael Kuhn komplett auf seine Bedürfnisse angepasst, so dass er heute bequem von seinem Rollstuhl aus Türen, Fenster, Licht, Rolläden, Fernseher und weitere Geräte bedient. «Wenn dies nicht möglich wäre, könnte ich nicht mal selbständig auf die Terrasse, die einen herrlichen Blick ins Freie erlaubt.».Vor seiner Erkrankung war er ein sehr aktiver Mensch, der gerne zu Fuss unterwegs war. Daher geniesst er es auch jetzt, wenn er selbständig draussen eine Spazierfahrt machen kann, ohne dass ihn jemand dafür begleiten muss. «Die Umfeldsteuerung bietet mir einen enormen Komfort, sonst wäre ich ja in meinen eigenen vier Wänden eingesperrt!». Auch in die Ferien begleitet ihn sein Umfeldsteuerungsgerät, so dass er auch auswärts selbständig Fernseher und Radio bedienen kann. Somit bietet ihm diese Lösung nicht nur den nötigen Komfort verschiedene Anwendungen Zuhause mit nur einem Gerät zu bedienen, sondern auch die notwendige Flexibilität für den Einsatz an anderen Standorten.
Michael Kuhn nutzt auch ein iPhone. Dieses wurde von Active Communication so angepasst, dass er es mühelos über die Sprache steuern kann und immer an seinem Rollstuhl dabei ist.«Ohne die Hilfsmittel könnte ich es mir nicht vorstellen – sie geben mir enorm viel Lebensqualität zurück und lassen mich unabhängiger sein. Trotzdem bin ich immer natürlich noch auf Assistenz angewiesen, was ich aber gut akzeptieren kann. Dennoch möchte ich niemand anders haben, der für mich ein kurzes E-Mail eintippt oder mir jede Türe öffnen muss.»
Trotz Beeinträchtigung an der ETH
Lea Vejnovic lässt sich trotz angeborener Muskelkrankheit nicht unterkriegen.Lea Vejnovic hat eine angeborene Muskelkrankheit. Durch diese Krankheit ist sie stark motorisch eingeschränkt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Dank ihren Hilfsmitteln ist es der jungen Architekturstudentin dennoch möglich, das Leben so gut wie möglich selbständig zu meistern. Für Lea Vejnovic war schon sehr bald klar, dass sie nach der Primarschule und der Kantonsschule eine Universität besuchen wird. Die Frage war nur wie? Durch die angeborene Muskelkrankheit Spinale Muskelatrophie (SMA Typ II) ist sie motorisch stark beeinträchtigt und ausschliesslich in der Lage zwei Finger zu bewegen.
Da schreiben von Hand nicht möglich ist, waren sie und ihre Familie bereits in der Primarschule auf der Suche nach einem Hilfsmittel, damit sie möglichst schnell und einfach an einem Computer schreiben kann. Bei Active Communication fanden sie gemeinsam mit einem erfahrenen Hilfsmittelberater passende Lösungen. Heute benutzt Lea Vejnovic verschiedene Hilfsmittel, die ihr helfen ihren Alltag möglichst selbständig zu meistern und mit ihren Kommilitonen mitzuhalten.
Schon seit längerer Zeit benutzt sie die "Igeltastatur“. Diese Tastatur ist besonders geeignet für Menschen mit sehr schwacher Muskelkraft und sehr kleinem Bewegungsradius. Die Bedienung des Gerätes erfolgt berührungslos mit einem leichten Magnetstift. Gegenwärtig schreibt Lea Vejnovic fast nur noch über ihr iPhone App. Während das iPhone an einem Ständer am Rollstuhl positioniert ist, kann sie damit ganz einfach schreiben und das wird dann auf ihren Computer übertragen.
Nachdem Lea Vejnovic sich entschieden hat, an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich das Architekturstudium anzutreten, mussten einige Abklärungen und Anpassungen vorgenommen werden. Lea Vejnovic schätzt es sehr, dass sie Active Communication immer wieder kontaktieren kann, wenn sie eine Anpassung oder neue Hilfsmittel benötigt wie bei ihrem Start an der ETH. Sie besucht im Semester zwischen 60 und 70 Prozent der Stunden, dadurch verlängert sich ihr Studium natürlich etwas. Dies nimmt sie aber gerne in Kauf. Heute absolviert sie bereits das Architektur-Masterstudium.
An der ETH benutzt sie eine Bildschirmtastatur und eine besondere Maus. Mit dieser Maus ist eine präzise Steuerung auch mit nur einem Finger möglich. Damit es zeitlich machbar ist, hält eine Begleitung Notizen von Lea Vejnovic schriftlich fest. So kann sie die gleichen Prüfungen absolvieren wie die anderen. Die meisten ihrer Kommilitonen gehen scheinbar locker mit der Behinderung von Lea Vejnovic um und haben keine Hemmungen gegenüber ihrer Kollegin im Rollstuhl.
Text: Vera Heinrich
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