Studienwoche
12. Mai 2020
Sie dürfen (fast) alles
Normalerweise wäre Schule, doch die künftigen Pflegefachpersonen auf Station C am SPZ haben wie so viele Auszubildende und Studierende weiterhin Coronafrei.
Ein Pilotprojekt
Deshalb haben sich die Bildungsverantwortlichen der Station etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Ein Pilotprojekt am SPZ: Sie lassen die «Youngsters» eine Woche lang ihre Station mit 11 Zimmern führen. Selbstverständlich immer unter Augen von Profis und unter gewissen Rahmenbedingungen. Doch sollen die künftigen Berufleute lernen, sich im Team zu organisieren, Verantwortung zu übernehmen oder gegenseitige Ressourcen zu nutzen.
Es gab viel zu tun
Eine intensive Lernwoche, für die neun jungen Frauen und den jungen Mann. Im Kick-off-meeting Anfang Woche wurde fleissig organisiert: Angefangen beim Dienstplan, Huddleboard, Tagesleitung, Geräte, bis hin zur Frage, ob es sinnvoll ist, das Znüni vom richtigen Stationszimmer in das Improvisierte zu zügeln oder wer das Material auffüllt. Es brauchte einen Moment, sich zu organisieren und alles einzurichten.
Inzwischen haben die «Youngsters» vom C die Sache im Griff. Selbst zu tun, was sonst die «Ausgelernten» machen, Planen, Organisieren, noch mehr Verantwortung übernehmen, ist eine neue Erfahrung. Sich Hilfe holen, wenn man merkt, dass die Zeit, Patienten fertig zu machen, nicht mehr reicht, herausfinden, dass man die Lerneinheit Blasenmanagement auch in der Praxis unter den Augen der Pflegeexpertin super hinkriegt oder gemeinsam einen anspruchsvollen Patienteneintritt dokumentiert und aufarbeitet, oder mit auf Oberarztvisite zu gehen – dieses Pilotprojekt in Form einer intensiven Theorie-/Praxis-Studienwoche haben die zukünftigen Pflegefachleute toll gemeistert.
Cool, dass man die Vielseitigkeit und die anspruchsvolle Aufgabe der Pflegeberufe am SPZ schon von Anfang an kennen lernt!
Intensiv, aber eine Super Erfahrung
Janick
Studierender Pflegefachmann HF 2. Jahr«Ich habe gelernt, mehr Verantwortung zu übernehmen.»
«Es war eine mega coole Erfahrung, weil wir viel selbstständiger arbeiten konnten. Unsere Zusammenarbeit war viel intensiver als sonst. Es war nicht einfach eine Person, die alles gewusst hat, sondern wusste jemand beispielsweise in Sachen Disposition etwas mehr, die andere Person mehr in Medizinaltechnik. Man sah, wer was weiss und wer wo stark ist. Ich für meinen Teil habe gelernt, mehr Verantwortung zu übernehmen.»
Anja
Studierende HF 2. Jahr«Wir haben uns alle super ergänzt»
«Für mich war mega eindrücklich, dass wir noch mehr zusammengewachsen sind, als vorher. Wir haben Hand in Hand zusammengearbeitet. Überraschenderweise war mir kaum bewusst, dass wir nur unter Lernenden waren. Wir haben uns alle super ergänzt, weil unser Wissensstand ja total unterschiedlich ist. Ich habe alles voll positiv erfahren und würde auf jeden Fall wieder mitmachen. Der Lerneffekt ist sehr gross, man muss mehr Organisieren und Verantwortung übernehmen.»
Fabienne
Fachfrau Gesundheit, Berufsbildnerin«Wir konnten alle viel von einander profitieren»
«Mich beeindruckte, wie die Auszubildenden mit der ganzen Situation umgegangen sind. Klar waren sie am Anfang wie ein kleiner Ameisenhaufen, bis sie sich organisiert hatten. Es war schön zu sehen, wie sie im Verlauf der Woche immer sicherer geworden sind. Ich wäre sehr offen, ein solches Projekt zu wiederholen, wir konnten alle viel voneinander profitieren.»
Tag der Pflege - ein Live-Schulterblick bei unserer Pflegefachfrau Rahel Lang
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