Unfall mit Rückenverletzung

Erste Hilfe bei Querschnittlähmung

Was gibt es bei Rückenverletzung zu beachten?

1. Die richtige Reihenfolge

Zuerst wird immer der Rettungsdienst (Telefon 144) alarmiert. «Anschliessend müssen die Helfer sich vergewissern, ob die Einsatzstelle sicher ist, damit sie sich nicht selber gefährden», sagt Helge Regener, Geschäftsführer der Sirmed. Erst jetzt kann man sich dem Verletzten zuwenden.

2. Wach und ansprechbar

Bei Rückenverletzungen ist die Person meistens wach. Wichtig ist, dass sich die Person möglichst nicht rühren sollte. Jegliches Drehen, Beugen oder Biegen der Wirbelsäule ist zu verhindern. Es kann auch sein, dass ein Patient durch den Unfall die Wirbelsäule gebrochen hat, ohne dass aber das Rückenmark betroffen ist. Um weitere Schäden zu vermeiden, ist es deshalb entscheidend, dass der Verunfallte ruhig liegen bleibt. Besteht indes Gefahr für den Verunfallten, dann muss er an einen sicheren Ort verlegt werden. Hier gilt klar: Lebensrettung geht vor Querschnittlähmung.

3. Helm ab oder nicht?

Ist bei einem Töffunfall der Helm noch auf dem Kopf und besteht die Gefahr, dass der Verunfallte ohnmächtig wird und erbricht, muss der Helm in jedem Fall abgenommen werden.

4. Bewusstlosigkeit

Bei Rückenmarkverletzten ein eher seltener Fall. Kommt er doch vor, muss der Patient auf die Seite gelagert werden. «Auch hier hat die Lebensrettung Vorrang», sagt Helge Regener. Wenn mehrere Personen vor Ort sind, soll die Seitenlagerung langsam, schonend und gleichmässig durchgeführt werden.

5. Kreislaufstillstand

Bewusstlos und ohne Atmung: Diese Kombination kommt zum Glück nur selten vor. Unabhängig von der vermuteten Verletzung der Wirbelsäule müssen sofort Reanimationsmassnahmen eingeleitet werden: Herzmassage, Beatmung und, falls vorhanden, der Gebrauch eines Defibrillators. «Diese Massnahmen müssen in Kursen gelernt und geübt werden», so Helge Regener, Geschäftsführer der Sirmed.

6. Wie erkennt man Wirbelsäulenverletzungen?

Diese Zeichen sind typisch:
(kommen aber nicht zwangsläufig immer vor)

  • Schmerzen in der betroffenen Region des Rückens
  • Gefühllosigkeit oder Empfindungsstörungen in den Beinen und ggf. in den Armen
  • Beine können nicht mehr bewegt werden (allenfalls auch Arme)
  • Verlust von Temperatur- und Schmerzempfinden an den betroffenen Körperregionen
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