«Ich liebe das Unvorhersehbare»
Der Wunsch, dort zu arbeiten, wo andere Ferien machen, war einer der Gründe, weshalb sich Vera Aregger für die Lehre als Kauffrau HGT (Hotel-Gastro-Tourismus) entschieden hat. In Nottwil will die 16-Jährige im Hotel & Conference Center Sempachersee alles lernen, was es braucht, um später auch Erfahrungen im Ausland zu sammeln.
Interview: Stefanie Eicher
Foto: Sabrina Kohler
Vera, du bist im ersten Lehrjahr. Was war im Vergleich zu deiner Schulzeit die grösste Umstellung?
Das waren sicherlich die unregelmässigen Arbeitszeiten. Daran habe ich mich aber schnell gewöhnt. Ich habe entweder Frühschicht von 6 bis 15 Uhr oder Spätschicht von 13 bis 22 Uhr. Normalerweise würde diese etwas länger dauern, aber da ich noch in Ausbildung und noch keine 18 Jahre alt bin, ist für mich früher Schluss. Auch die Arbeit an den Wochenenden macht mir nichts aus. Ich arbeite derzeit nur einen Sonntag im Monat, womit ich mich sehr gut arrangieren kann. Nach meiner Lehre werde ich jedoch normale Schichten haben – wie alle, die hier an der Rezeption arbeiten.
Warum hast du dich für diese Ausbildung entschieden?
Ich war immer schon sehr kontaktfreudig. Daher war für mich schnell klar, dass der Umgang mit Menschen auch ein Teil meiner Ausbildung sein muss. Die Tourismusbranche interessierte mich dabei am meisten und in der Oberstufe durften wir in verschiedene Berufe hineinschnuppern. Dabei hat mir der Beruf der Kauffrau HGT am besten gefallen. Umso glücklicher war ich dann auch, dass ich nach meiner Schnupperlehre hier meine Lehre beginnen konnte.
Du hast tagtäglich mit Hotelgästen aus der ganzen Welt zu tun. Bist du ein Sprachtalent?
Das würde ich so nicht sagen. Neben meiner Muttersprache spreche ich Englisch, Französisch und ein bisschen Italienisch. Für mich ist vor allem Englisch wichtig, weshalb ich vor meiner Lehre ein Jahr in England bei einer Gastfamilie verbracht und zwei Sprachdiplome abgeschlossen habe. Diese Zeit hat mich super auf meinen Alltag hier im Hotel vorbereitet.
Was hast du für Pläne für die Zeit nach deiner Ausbildung?
Ein Traum von mir ist, im Ausland in einem Hotel zu arbeiten. Am liebsten in Spanien, weil ich dort auch die Gelegenheit hätte, eine neue Sprache zu lernen. Auch würde es mich reizen, in Hotels mit einer anderen Ausrichtung Erfahrungen zu sammeln. So etwa in einem Wellness- oder Luxushotel. Oder auch eine Saison in einem Skigebiet zu verbringen, würde mir gefallen. Ich würde gerne alles mal ausprobieren, weil ich Überraschungen und Abwechslung in meinem Alltag brauche.
Kann dir das dein Alltag in Nottwil auch bieten?
Jeder Tag hier ist anders, wodurch es immer spannend bleibt. Ich liebe es, wenn auch mal Unvorhersehbares passiert. Gerade neulich hat sich eine kuriose Geschichte bei uns abgespielt. Eine Reinigungskraft rief uns an der Rezeption an und erzählte hysterisch, dass vor dem Hotel ein toter Mann auf dem Boden liege. Ich traute meinen Ohren nicht und reichte das Telefon meiner Arbeitskollegin weiter. Auch sie verstand dasselbe. Daraufhin haben wir die Polizei verständigt. Diese stellte dann fest, dass es sich nicht um einen toten Mann, sondern um eine tote Maus handelte. Über den Ausgang dieser Geschichte sind wir alle sehr froh (lacht).
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