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Unfall vs. Krankheit

Wir haben für Sie die Antworten zu den häufigsten Fragen zu den Ursachen einer Querschnittlähmung zusammengetragen.

Zahlen und Fakten dazu liefern diverse Erhebungen der Schweizer Paraplegiker-Forschung im Rahmen der Schweizer Kohortenstudie (SwiSCI) für Menschen mit Rückenmarksverletzungen. Zudem auch Daten aus dem Schweizer Paraplegiker-Zentrum und das Expertenwissen von Dr. med. Michael Baumberger, Chefarzt Paraplegiologie und Rehabilitationsmedizin am Schweizer Paraplegiker-Zentrum.

Quellenangaben finden Sie ganz am Schluss.

Wie viele querschnittgelähmte Personen leben in der Schweiz?

Eine Hochrechnung der Schweizer Paraplegiker-Forschung geht von rund 6000 querschnittgelähmten Menschen in der Schweiz aus. Eine genaue Zahl gibt es aktuell nicht, weil in der Schweiz kein nationales Register existiert, in das alle Fälle eingetragen werden. Ein solches Register gibt es europaweit nur in Norwegen. 

 

« Rund die Hälfte aller Querschnittlähmungen sind krankheitsbedingt. »

Dr. med. Michael Baumberger
Michael Baumberger - Chefarzt im Schweizer Paraplegiker-Zentrum

Dr. med. Michael Baumberger, Chefarzt Paraplegiologie und Rehabilitationsmedizin am Schweizer Paraplegiker-Zentrum

Wie kann es zu einer Querschnittlähmung kommen?

Eine Querschnittlähmung ist eine Schädigung des Rückenmarkes, welches sich im Spinalkanal im Inneren der Wirbelsäule befindet. Durch Unfall oder Krankheit wird das Rückenmark an einer bestimmten Stelle entweder durchtrennt oder beschädigt, so dass die Kommunikation zwischen dem Gehirn und dem Körper unterhalb der Verletzung gestört oder vollständig unterbrochen ist und umgekehrt. Im SPZ halten sich Fälle mit Querschnittlähmung durch Unfall und durch Krankheit in etwa die Waage.

 

Krankheit vs. Unfall

« Es war noch nie so, dass Unfälle der einzige Grund für eine Querschnittlähmung waren. »

Dr. med. Michael Baumberger

Was ist der Unterschied zwischen Tetraplegie und Paraplegie?

Tetraplegie ist die schwerste Form der Querschnittlähmung. Sie wird durch eine Schädigung im Halsbereich verursacht. Bei Tetraplegie sind neben dem Rumpf auch alle vier Extremitäten (Arme/Hände und Beine) durch die Lähmung betroffen.

Paraplegie entspricht einer Schädigung des Rückenmarkes im Brust- oder Lendenbereich. Betroffen von der Lähmung sind vor allem Rumpfanteile und untere Extremitäten. Bei einer Paraplegie ist die Funktion der Arme und Hände kaum eingeschränkt.

Am Schweizer Paraplegiker-Zentrum verbrachten 2021 104 Paraplegikerinnen und Paraplegiker und 79 Tetraplegikerinnen und Tetraplegiker ihre Erstrehabilitation. Die Aufenthaltsdauer ist je nach Verletzungsgrad verschieden lang. In der Regel dauert die Erstrehabilitation bei einer Paraplegie ca. vier bis sechs Monate und bei einer Tetraplegie ca. acht bis zwölf Monate. 

Eine Querschnittlähmung verändert das gesamte Leben der Betroffenen gravierend. Sie können nicht mehr gehen und ihre Arme allenfalls nur noch eingeschränkt nutzen. Ebenso sind viele Körperfunktionen mitbetroffen. Je nach Verletzungshöhe sind unterschiedliche Organe, Muskeln und Empfindungen von der Lähmung betroffen. Testen Sie in unserer interaktiven Visualisierung, welche Lähmungshöhe welche Auswirkungen hat. 

 

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Quellen

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