Nachlass-an-Schweizer-Paraplegiker-Stiftung

Hoffnung und ihre Bedeutung

Rückenmarkverletzte Menschen verbinden die Schweizer Paraplegiker-Stiftung mit grösster Hoffnung auf bestmögliche Rehabilitation für ein lebenswertes Leben nach dem Schicksalsschlag. Diese Erwartung verpflichtet, Hoffnung zu erkennen und zu verstehen. Deshalb hatte das Ethik-Forum am Schweizer Paraplegiker-Zentrum das Thema Hoffnung als Jahresthema 2018 festgelegt: Die Hoffnung querschnittgelähmter Patienten soll als Ressource bewusst anerkannt und in den Therapiealltag integriert werden.

Als eine von zahlreichen Massnahmen entstand das Konzept der «Orte der Hoffnung», mit hoffnungsspendenden Orten innerhalb und ausserhalb von Gebäuden. Einige bereits bestehende Orte auf dem Campus Nottwil boten sich dazu besonders an, aber auch Ideen für weitere Orte wurden entwickelt. Die Eröffnung der ersten zehn Orte war auf September 2020 vorgesehen, rechtzeitig zum Tag der offenen Tür zum Projektabschluss der Klinikerweiterung und -erneuerung. Weitere Hoffnungsorte sollen nach und nach entstehen.

Die Hoffnungsorte konnten mit zweckgebundenen Spenden umgesetzt werden.

Hoffnung und ihre Aspekte

  • Die menschliche Eigenschaft, zu hoffen, ist wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass mehr Leben erhalten werden, mehr Ziele erreicht, mehr Probleme gelöst und mehr Hindernisse überwunden werden als durch jede andere Eigenschaft. Wenn etwas schiefgeht, wir am Boden zerstört sind und resignieren wollen, dann benötigen wir die Hoffnung und Zuversicht, dass wir etwas an unserer Lage ändern können und wieder bessere Zeiten kommen. Ohne Hoffnung sind wir in solchen Momenten verloren, da wir kein Durchhaltevermögen haben.

    Ärzte werden Ihnen sagen, dass Patienten sich dann häufig auf dem Weg der Besserung befinden, wenn sie Hoffnung haben. Psychologen und Psychiater werden Ihnen berichten, dass viele Patienten in dem Augenblick in der Lage waren, ihre Verzweiflung zu überwinden und sich auf dem Weg der Besserung befanden, wenn sie wieder Hoffnung schöpfen konnten oder ihnen Hoffnung gegeben wurde.

    Hoffnung zu haben führt zu neuem Glauben und oft auch zu neuer Entschlossenheit. Durch diese Entschlossenheit erhalten wir den Willen zum Überleben. Wenn wir Hoffnung haben, setzen wir in uns zusätzliche psychische Energie frei – Energie, die wir benötigen, um die Verzweiflung zu überwinden und zum Licht am Ende des Tunnels zu gelangen.
    Quelle: Auszug eines Beitrags von Psychotherapeut Dr. Rolf Merkle, palverlag.de

    • Sprechen Sie sich selbst Mut zu. Wenn Ihnen keine positiven oder mutmachenden Gedanken einfallen, dann überlegen Sie, was Sie anderen Menschen in gleicher Situation sagen würden, um diesen Mut zu machen.
    • Rufen Sie sich positive Erfahrungen aus der Vergangenheit in Erinnerung. Welche Situationen haben Sie gemeistert? Was ist alles gut gegangen? Wann sah die Situation in der Vergangenheit schon mal aussichtslos aus und es hat sich eine Lösung ergeben?
    • Suchen Sie im Internet und in Ihrem Umfeld nach Menschen, denen bereits eine Lösung gelungen ist. Nehmen Sie diese als Vorbild. Machen Sie sich deren Erfahrungen zunutze. Setzen Sie deren Lösungsstrategien ein.
    • Meiden Sie Menschen, die alles schwarzsehen und dramatisieren. Suchen Sie die Gesellschaft positiv und gut gelaunter Menschen – so oft es geht.
    • Nehmen Sie Krankheiten oder Einschränkungen an. Je mehr Sie dagegen ankämpfen und hadern, desto mehr sinken Ihre Abwehrkräfte. Suchen Sie nach dem positiven Sinn dahinter.
    • Machen Sie sich hoffnungsvolle und zuversichtliche Gedanken der Art: Was auch immer auf mich zukommt, es wird eine Lösung geben. Ich tue alles, was in meinen Kräften steht (Autosuggestionen)
    • Werden Sie aktiv. Erdulden Sie nicht passiv die Situation. Befreien Sie sich aus der Opferrolle. Durch Aktivsein haben Sie den Eindruck, Kontrolle auszuüben und dies nährt Ihre Hoffnung, eine Lösung finden zu können.

    (Quelle: Auszug eines Beitrags von Psychotherapeutin Dr. Doris Wolf, palverlag.de)

  • Der Anpassungsprozess an veränderte Lebensbedingungen ist nie abgeschlossen. Die nötige Energie liefert uns die Hoffnung. Sie gedeiht auf dem Boden scheinbarer Hoffnungslosigkeit am besten und stärkt unseren Willen wie ein wirklich gutes Heilmittel. Als Menschen tragen wir sie alle als Lebenslage gefühlsbetonte Grundhaltung in uns. Gestützt auf sie, glauben wir an Entwicklung, glauben wir, Veränderungen erleben und sogar herbeiführen zu können. Mitunter erhoffen wir Widersprüchliches: Willentlich erhoffen wir uns, das widernatürliche Leben im Rollstuhl doch so zu verinnerlichen, dass wir uns wieder sicher und geborgen fühlen. Gleichzeitig erlauben wir uns still und leise, auch auf vollständige Heilung zu hoffen.

    Wir wissen, dass Heilung nicht möglich ist, aber wir glauben es nicht. Die Hoffnung hindert uns daran, etwas als gegeben zu betrachten, was sich verändern könnte. Hinter der Hoffnung steht unsere Fähigkeit, über die Zukunft zu sinnieren und uns zu überlegen, wie es wäre, wenn alles anders wäre. Wie wir mit dieser Fähigkeit umgehen, ist uns überlassen. Die Hoffnung gibt keine Anweisungen, was zu tun ist und wie wir uns zu benehmen haben oder benehmen dürfen.
    (Quelle: Auszug aus Buch «ANSONSTEN MUNTER – Einsichten eines Rollstuhlfahrers» von Fritz Vischer, Verlag)

  • xxx

    (Quelle: Auszug aus Buch «xy» von Lude, Verlag)

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