Integration und Bildung
Bildung und Arbeit geben nicht nur wirtschaftliche Sicherheit. Sie sind Fundament für ein sinnerfülltes Leben, da sie soziale Teilhabe ermöglichen, Funktionsfähigkeit und Selbstwert fördern. Querschnittgelähmte können die meisten Arbeiten ausführen: mithilfe von beruflicher Rehabilitation, Beratung, angemessenen unterstützenden Technologien sowie Anpassungen am Arbeitsplatz.
Erfolgsfaktoren für Integration in Schule und Berufsleben
Berufliche Integration im Schweizer Paraplegiker-Zentrum
Sich schon während der Erstrehabilitation damit zu befassen, wie es beruflich weitergehen soll – scheint komisch. Aber: Der Weg zurück an die Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil des individuellen Rehabilitationsprozesses und des persönlichen Wohlergehens. Arbeiten ist gesund und hilft dabei, sich lebendig zu fühlen. Ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein. Dieses Credo «Eingliederung vor Rente» gilt seit den Anfängen der SPS.
Es ist wichtig, dass Patienten, der bisherige Arbeitgeber sowie der Sozial- und Privatversicherer sich frühzeitig damit auseinandersetzen. ParaWork, eine Abteilung des Paraplegiker-Zentrums, prüft mit den Klienten Möglichkeiten der beruflichen Wiedereingliederung. Dies können sein:
- Alternative Arbeitszeitmodelle (Home-Office, Teilzeit)
- Umschulung, sofern der Klient seinen bisherigen Beruf aufgrund der körperlichen Einschränkung nicht mehr ausführen kann.
Etappen der beruflichen Wiedereingliederung
Vorgehen
1. Berufsunspezifische Basisabklärung
Bereits kurz nach dem Eintritt einer Querschnittlähmung findet mit dem Patienten eine berufliche Standortbestimmung statt. Ein interdisziplinäres Expertenteam erstellt ein Fähigkeitsprofil und prüft mögliche Varianten für eine berufliche Wiedereingliederung. Im Bedarfsfall werden spezifische Trainings angeboten.
2. Umfassende berufsspezifische Abklärung
Wenn sich eine Berufsrichtung abzeichnet, besteht die Möglichkeit, durch spezifische Arbeitsproben eine Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Integration zu schaffen. In diesem Prozess werden Klientinnen und Klienten aktiv durch die hausinternen Fachpersonen in der Berufsberatung unterstützt und begleitet.
3. Berufsspezifisches Arbeitstraining
Sind die Voraussetzungen für berufliche Massnahmen oder eine Wiedereingliederung aufgrund eingeschränkter Belastbarkeit noch nicht erfüllt, so können bei ParaWork berufsspezifische Fähigkeiten gezielt aufgebaut und trainiert werden. Dazu gehören auch Förderunterricht im ambulanten Bereich.
4. Coaching Beruf
Klientinnen, Klienten und Arbeitgeber erhalten beim Einstieg in die freie Wirtschaft oder einer Ausbildung eine enge professionelle Betreuung von Fachpersonen. Dadurch verbessern sich die Chancen einer erfolgreichen und nachhaltigen Rückkehr ins Berufsleben signifikant. Der Coach koordiniert die Anliegen des Klienten mit Arbeitgebern, Versicherungen, in medizinischen Belangen etc.
Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit von Pirmin Wolfisberg, Coach bei ParaWork.
5. Lern Coaching
Sofern der Bedarf besteht, unterstützt ParaWork Klienten stundenweise mit fachspezifischem Unterricht. Die ParaWork-Coaches unterstützen Lernende bei der Ausbildung/Umschulung. Der Coach koordiniert die Anliegen des Klienten mit Arbeitgebern, Versicherungen, in medizinischen Belangen etc.
Insgesamt existieren in der ParaWork/ParaSchool 20 Abklärungs- und Schulungsplätze, für Themenbereiche wie PC-Fertigkeiten, KV-Berufe, (Fein-)handwerklicher Bereich (Schmuck, Uhren, Feinmechanik), Technischer Bereich (Elektronik, CAD, CNC und 3D-Drucktechnik) etc.
Tauchen Sie in weitere Wissenswelten ein
- Verstehen Sie die wichtigsten Begriffe zum Thema Querschnittlähmung
- Lesen Sie mehr über das Thema Auswirkungen und Komplikationen
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