First Responder
Warum braucht es First Responder?
First Responder leisten qualifiziert Erste Hilfe an Patientinnen und Patienten, kommunizieren mit Rettungsdienst und der Sanitätsnotrufzentrale und überbrücken damit das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Danach unterstützen First Responder bei Bedarf den Rettungsdienst.
In der Regel leisten First Responder eine Versorgung auf Stufe Basic Life Support (BLS), wobei die Defibrillation mit Automatisierten externen Defibrillatoren (AED) heute zu den Basismassnahmen gezählt wird. Es gibt aber auch Systeme, die professionelles Personal eingebunden haben, und die entsprechend auch Leistungen auf ACLS Niveau erbringen.
First Responder Systeme sind immer als Ergänzung zum regulären Rettungsdienst, nie aber als Konkurrenz oder gar Ersatz für die Rettungsdienste zu verstehen.
Entstanden sind First Responder-Systeme aus der Erkenntnis, dass der organisierte Rettungsdienst oft zu lange zum Einsatzort benötigt, um schwere gesundheitliche Schäden von betroffenen Personen abzuwenden, sowie aus dem Wissen um die niedrigen Hilfeleistungsquoten innerhalb der Bevölkerung.
First Responder werden - Anforderungen für die Ausbildung
Für ihre Aufgabe müssen First Responder seriös zur Durchführung lebensrettender Basismassnahmen ausgebildet sein. Das beinhaltet im Minimum eine Ausbildung BLS und AED. Mancherorts werden auch Praktika im Rettungsdienst durchgeführt. Sinnvoll ist eine Grundqualifikation für die Versorgung von Traumata und Handling der wichtigsten Arbeitsgeräte des Rettungsdienstes. Die weitere Qualifikation richtet sich massgeblich nach den definierten Einsatzindikationen. Neben der qualifizierten Hilfeleistung für die betroffenen Personen hat die Ausbildung auch die Aufgabe, die Mitglieder der First Responder Gruppen vor Überforderung im Einsatz zu bewahren.
Die Indikationen für den Einsatz von First Responder-Gruppen werden unterschiedlich definiert. i.d.R. sind folgende Fälle abgedeckt:
• Leblose Person
• Brustschmerz
• Atemnot
• Bewusstlosigkeit
Manche Systeme gehen überbrückend auch bei schweren Traumata oder Kindernotfällen, oder sogar bei allen Notfallindikationen in den Einsatz.
Weitere Kurse für First Responder
First Responder Symposium – Austausch und Plattform für die Community
Seit 2009 findet jährlich im März das Schweizer First Responder-Symposium in Nottwil statt. Zu diesem Anlass treffen sich jeweils über 300 Interessierte aus der ganzen Schweiz und dem benachbarten Ausland, um sich fachlich auf den neusten Stand zu bringen und sich mit Gleichgesinnten über das grosse Thema auszutauschen. Das Symposium umfasst Referate, Workshops und eine Fachausstellung. In der Teilnahmegebühr ist die Verpflegung eingeschlossen.
Als Patronatspartner wird das First Responder-Symposium vom Interverband für Rettungswesen IVR und vom Swiss Resuscitation Council (SRC) unterstützt.
Alarmierung und Ausrüstung von First Respondern
Vorbereitung und Organisation
Nachdem zunächst nur wenige Systeme nach und nach diese Aufgabe übernommen haben, verbreitet sich diese Art der Hilfeleistung nun seit einiger Zeit sehr rasch. Dafür gibt es verschiedene Gründe. So ist das Thema «Kreislaufstillstand und Reanimation» mittlerweile medienwirksam an die Öffentlichkeit gebracht und in gewissem Sinne populär geworden. Zudem wurden die Notwendigkeit und die Idee grundsätzlich anerkannt, und einige Pilotprojekte konnten gute Ergebnisse vorweisen.
Aktuell gibt es in der Schweiz keine gemeinsame Ordnung oder Organisation. In wenigen Kantonen sind bislang klare Grundlagen für Aufbau und Betrieb erlassen worden. Im Wesentlichen sind Ausbildung, Ausrüstung und Organisationsformen noch uneinheitlich geregelt.
Alarmiert werden First Responder Gruppen in der Regel durch die jeweilige Sanitätsnotrufzentrale 144. Die Einsatzindikationen sind örtlich unterschiedlich geregelt, meist werden First-Responder-Gruppen dann alarmiert, wenn der zuständige Rettungsdienst zu lange zum Ereignisort benötigt, oder wenn aufgrund der Einsatzmeldung von einer unmittelbar lebensbedrohlichen Situation ausgegangen wird.
Zwar ist nachvollziehbar, dass bei Organisation im Milizsystem Nächte und Wochenenden am leichtesten abzudecken sind. Sinn machen First-Responder-Systeme aber vor allem dann, wenn sie 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr vorgehalten werden.Ausstattung und Material
Bei der Ausstattung sind im Wesentlichen die Bereiche Sicherheit, Medizin und Kommunikation zu beachten. Die Ausstattung wird an verschiedenen Orten sehr unterschiedlich gehandhabt. Meist gehören dazu:
Sicherheit
- Gillet
- Einsatzbekleidung (Kombi, Jacke, Stiefel)
- Feuerlöscher
- Triopan
Medizinisches Material
- Sanitätskoffer oder Rucksack
- Sauerstoffeinrichtung
- Automatisierter Externer Defibrillators (AED).
Kommunikationsmittel- Mobiltelefon
- Funkmeldeempfänger/Pager
- Handfunkgerät
FahrzeugeZum Einsatz kommen Fahrzeuge aus dem regulären Feuerwehrdienst, Privat-PW der Helfenden, ggf. zusätzlich mit einem abnehmbaren Dachaufsetzer «im Einsatz» ausgestattet, oder idealerweise speziell vorgehaltene First Responder Fahrzeuge. Bei der Ausstattung der Fahrzeuge ist dem Thema Navigation Rechnung zu tragen.
FinanzierungZu den schwierigsten Themen gehören aktuell die Aspekte Rechtssicherheit, Versicherung und Finanzierung. Laufende Kosten entstehen vor allem durch:
- Ausbildung
- Ausstattung
- Soldkosten
- Alarmierungsgebühren
- Verbrauchsmaterial
- Betriebskosten für Fahrzeuge
SIRMED – Ausbildungszentrum für First Responder in der Zentralschweiz
«Wir bieten First Responder Kurse in der Zentralschweiz an und sind gleich neben Luzern zu Hause …»
First Responder in der Schweiz
Es gibt bereits viele First Responder Gruppen in der Schweiz. Eine Auflistung der Gruppen finden Sie hier. Sind Sie in einer First Responder Gruppe der Schweiz Mitglied, welche nicht aufgeführt ist? Dann melden Sie sich unter info@sirmed.ch und wir werden Sie sehr gerne erfassen.
Werden Sie jetzt Mitglied und erhalten Sie im Ernstfall 250 000 Franken.