Neue Wege in der Ausbildung
Mit einem innovativen Konzept verbessert das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) die Ausbildungssituation in der Pflege. Auf allen Ebenen entsteht mehr Zeit für Bildung.
Text: Stefan Kaiser
Bild: Sabrina Kohler
Negative Medienberichte zum Fachkräftemangel in der Pflege sind allgegenwärtig. Ein Dauerthema: Aufgrund der Zeitknappheit bleibt die Ausbildung auf der Strecke. Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) sorgt hier für positive Nachrichten: Zusätzlich zur Anpassung der Löhne während der Ausbildung hat es in der Pflege neue Strukturen für die Betreuung von Lernenden und Studierenden geschaffen und investiert in optimale Rahmenbedingungen.
Eins-zu-eins-Coaching
Ein Kernelement des neuen Konzepts sind fünf Flying Teacher, die die Auszubildenden an definierten Tagen begleiten. «Wir betreuen sie eins zu eins», sagt Daniela Kunz. «So können sie ihre Fragen gleich am Patientenbett stellen, wo sie relevant sind.» Als Flying Teacher hat die 47-jährige Pflegefachfrau HF/FH keine Aufgaben im Tagesgeschäft, sondern kann sich voll auf den Lernerfolg der Auszubildenden konzentrieren. Die Vorteile des Modells wurden in einem einjährigen Pilotversuch deutlich: «Die Auszubildenden erreichen die notwendigen Kompetenzen schneller», erklärt Daniela Kunz. «Zudem unterstützen wir sie in ganz verschiedenen Situationen und geben eine Zweitmeinung.» Die Flying Teacher erkennen sofort, wenn sich am Patientenbett kleinste Fehler einschleichen. Dadurch erhalten die Auszubildenden mehr
Sicherheit im Klinikalltag. Der Ansatz, auf allen Ebenen mehr Zeit für Bildung zu schaffen, sei wegweisend, sagt Daniela Kunz: «Kolleginnen von ausserhalb des SPZ machen jeweils grosse Augen, wenn ich ihnen davon erzähle.»
«Ein cooles Konzept»
Dank des innovativen Modells bekommen die Auszubildenden im SPZ ein hohes Mass an Wissen vermittelt. Im komplexen Themenfeld der Querschnittlähmung ist dies ein wesentlicher Faktor, von dem nicht zuletzt auch die betreuten Patientinnen und Patienten profitieren. «Ich finde das Konzept cool», sagt der 18-jährige Joris Arnold, der im August 2022 seine Lehre zum Fachmann Gesundheit begonnen hat. «Bei Unklarheiten kann ich während der Behandlung nachfragen, ich erhalte direkt Feedback zu meiner Arbeit und darf auch früh Verantwortung übernehmen.»
Neben der bereichernden Arbeit mit Menschen interessieren ihn in seiner Ausbildung die medizinischen Zusammenhänge – von der individuellen Diagnose bis zur Wirkung von Medikamenten. Täglich kommt etwas Neues hinzu. «Für meine Fragen ist immer jemand da», sagt Joris Arnold. «So kann ich die einzelnen Informationen gut miteinander verknüpfen.»
Du möchtest deine Ausbildung im Schweizer Paraplegiker-Zentrum absolvieren?
- Mehr Informationen zur Ausbildung als Fachfrau/-mann Gesundheit EFZ oder Assistent*in Gesundheit und Soziales EBA findest du hier.
- Über die Ausbildung zur/zum dipl. Pflegefachfrau/-mann HF/FH im Schweizer Paraplegiker-Zentrum erfährst du hier mehr.
Die nächste Infoveranstaltung findet am 14. Januar 2025, 18.00 - 19.30 Uhr im SPZ statt. Anmelden kannst du dich über folgende E-Mail Adresse: bildungpflege@paraplegie.ch
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