Handtherapie

Ziele der Handrehabilitation

Die Handrehabilitation zielt darauf ab, die Funktionalität der oberen Extremität wiederherzustellen, die Mobilität zu fördern, Schmerzen zu reduzieren und die Selbstständigkeit im Alltag zu verbessern. Sie ist besonders wichtig nach tetrahandchirurgischen Eingriffen sowie bei Verletzungen oder Erkrankungen, die die Hand, das Handgelenk oder den Arm betreffen. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der motorischen Fähigkeiten, der Feinmotorik sowie der Muskelkraft und -ausdauer.

11th Instructional Course

Diagnostische Grundlagen und individuelle Therapieplanung

Zu Beginn der Therapie steht eine umfassende Beurteilung der Ausgangslage. Diese erfolgt durch:

  • Anamnese und klinische Untersuchung: Erfassung der chirurgischen Maßnahmen, Verletzungen oder Erkrankungen.​
  • Funktionstests: Bewertung von Beweglichkeit, Muskelkraft, Greifkraft, Feinmotorik und sensorischen Fähigkeiten.​
  • Schmerzanalyse: Untersuchung der Schmerzursache und deren Einfluss auf die Bewegungsfähigkeit.​
  • Zielsetzung: Festlegung individueller, patientenspezifischer Therapieziele, wie etwa die Wiedererlangung von Alltagsfunktionen oder berufsspezifischen Anforderungen.

Therapieansätze und Techniken

Die Handrehabilitation umfasst verschiedene interdisziplinäre Ansätze, um eine möglichst umfassende Wiederherstellung zu ermöglichen. Zu den wichtigsten Methoden zählen auf​

Aktivitäts-/ Partizipationsebene:​

  • Training von alltags-, berufs-, und freizeitbezogenen Aktivitäten.
  • Training der Feinmotorik:  Förderung der Greiffunktion und Handgeschicklichkeit im Alltag.​

Struktur-/ Funktionsebene:​

  • Manuelle Therapie: Mobilisation von Gelenken, Sehnen und Nerven zur Verbesserung der Beweglichkeit und Schmerzlinderung.​
  • Motor Learning: Nach Nerven- und Sehnentransfer ist ein Beüben der zukünftigen Muskelfunktionen (Motor learning) elementar. ​
  • Aktive und passive Mobilisation: Übungen zur Wiederherstellung des Bewegungsumfangs.​
  • Krafttraining: Spezifisches Training zur Stärkung der Handmuskulatur, insbesondere nach Muskelatrophie.​
  • Adaptationen und Hilfsmittelversorgung: Anpassung von Hilfsmitteln zur Erleichterung alltäglicher Tätigkeiten.​
  • Handschienen und Orthesen: Zur Stabilisierung, Immobilisation oder Korrektur von Fehlstellungen, insbesondere nach Operationen. Dynamische Schienen zur gezielten Förderung bestimmter Bewegungen.​
  • Wund-/ Narbenmanagement: Verbandswechsel nach Operationen, inkl. Fadenzug. Betreuung des nachfolgenden Wund-/ Narbenmanagement.​
  • Sensibilitätstraining: Förderung der taktilen Wahrnehmung, insbesondere nach Nervenverletzungen oder -operationen.​
  • Schmerzmanagement: Anwendung von physikalischen Therapien wie Kälte-/Wärmeanwendungen, Elektrotherapie oder Ultraschall zur Schmerzreduktion und Entzündungshemmung.​
  • Elektrotherapie: Individuelle Elektrostimulation entsprechend der Zielsetzung und strukturellen Gegebenheiten.​
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