Orthopädie
Orthopädie Spezialisten arbeiten zusammen
Am Schweizer Paraplegiker-Zentrum ist die Abteilung für Orthopädie eingebettet in ein interdisziplinäres und interprofessionelles Behandlungsteam mit Schwerpunktsetzung auf Behandlung von lähmungsbedingten Beeinträchtigungen am Bewegungsapparat. Sie ist ein wesentlicher Faktor bei der Behandlung von Problemen am Bewegungsapparat und bei der Vorsorge zur Vermeidung erneuter Ereignisse. Die fachspezifisch einzigartige Kombination aus konservativen und operativen Fähigkeiten bei Patientinnen und Patienten jeden Alters ermöglicht uns, eine Schlüsselrolle bei der interdiszplinären Behandlung von querschnittgelähmten Menschen zu spielen.
Schmerzen, Spastik und ihre Folgen
Schmerzen durch Sehnenprobleme an der Schulter – Spastik durch Osteoporosebrüche am Bein – Fussfehlstellung mit Hautproblemen – Bewegungseinschränkungen an der Hüfte durch Verknöcherungen – Muskelschwäche mit Verringerung der Alltagsmobilität.
Beschwerden und Probleme am Bewegungsapparat sind häufige Folge bei einer angeborenen oder erworbenen Lähmung. Auslöser sind neben lähmungsbedingten Fehl- bzw. Überbelastungen vor allem Um- und Abbau der Gewebestruktur von Knochen und Weichteilen, vegetative Fehlregulation und unzureichende Schutzreaktionen. Häufig können Patientinnen und Patienten die eigentlich notwendigen Korrekturen von Haltung oder Bewegung gar nicht ausführen, so addieren sich die vielen kleinen Belastungen im Laufe der Zeit zu teilweise schweren und einschränkenden Problemen.
Die Folgen können schwerwiegend sein: Hautprobleme bis hin zu freiliegendem entzündetem Knochen, Zunahme von Spastik (erhöhte Eigenspannung der Skelettmuskulatur) oder autonomen Funktionsstörungen (Schwitzen, Kreislaufprobleme), Verschlechterung der Position im Rollstuhl, Verringerung der Selbständigkeit und vermehrte Hilfsbedürftigkeit im Alltagsleben.
Behandlungsmöglichkeiten im Überblick
Schulter
Schulterschmerzen querschnittgelähmter Personen sind weit verbreitet. Da Rollstuhlfahrende zur selbständigen Bewältigung der alltäglichen Aktivitäten auf ihre Arme angewiesen sind, wird das Schultergelenk in sehr starker und teilweise unphysiologischer Art und Weise belastet. Schaut man sich den Alltag von Rollstuhlfahrenden an, liegt die Vermutung nahe, dass die Schultermuskulatur aufgrund der Überbelastung vor allem beim Transfer und Rollstuhlfahren ermüdet und dadurch die dynamische Zentrierung des Oberarmkopfes während der Bewegung nicht mehr gewährleistet ist. So kommt es rasch zu fortschreitenden Gelenkschäden.
Zum Zeitpunkt einer Konsultation sind leider die Schmerzen dann oft schon dauernd und durch konservative Therapieformen nicht mehr beherrschbar, oder es ist bereits ein wesentlicher Funktionsverlust eingetreten. Meistens bedeutet das eine Behinderung beim Körpertransfer, dem Vorgang, der eine Unabhängigkeit einer gelähmten Person bestimmt.
Langjährige ErfahrungSeit 2005 bietet die Orthopädie am Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) Nottwil eine autonome Schultersprechstunde an. Es werden sämtliche konservative und operative Massnahmen durchgeführt. Zu den Operativen gehört eine arthroskopische ("Schlüsselloch-Technik") Rekonstruktion der Sehnen und Bänder, die Knochenbruchversorgung, Implantation von Endoprothesen sowie die Behandlung sonstiger Verletzungen und Erkrankungen der oberen und unteren Extremitäten. Die Sprechstunde, die konservative und operative Therapie im SPZ sind auch für nicht gelähmte Patientinnen und Patienten offen. Sie können von den besonderen Erfahrungen in der Behandlung "anspruchsvoller" Schultern aber auch anderer Gelenke profitieren.
Behandlungsangebot:- Rotatorenmanschette
- Impingement-Syndrom
- Tendinitis calcarea (Kalkschulter)
- Schulterinstabilität
- Pathologien der langen Bizepssehne (SLAP-Läsion)
- Arthrose des Schultergelenkes
Ellenbogen und Hand (Handchirurgie)
Ellenbogen
Insbesondere die Ellenbogenarthroskopie hat sich in den letzten Jahren durch technische Fortschritte in besonderem Masse weiterentwickelt. Hierdurch ergaben sich verbesserte Behandlungsmöglichkeiten und ein breiterer Anwendungsbereich. Was vor Jahren nur mit multiplen Hautschnitten möglich war - nämlich die Darstellung sämtlicher Gelenkabschnitte - ist durch die diagnostische Ellenbogenarthroskopie möglich geworden. Am Ellenbogen machen meist Einklemmungen durch freie Gelenkkörper und Belastungsschmerzen bei Arthrose eine arthroskopische Behandlung notwendig. Weitere Behandlungsmöglichkeiten bestehen bei Knorpel- und Knochendefekten (sogar die Beurteilung von Knochenbrüchen), insbesondere am Radiusköpfchen aber auch in den übrigen Gelenkabschnitten des Ellenbogengelenks. Auch die Lösung von Verwachsungen bei starker Bewegungseinschränkung und die Entfernung einer entzündeten Gelenkschleimhaut (Synovialitis), besonders bei einer rheumatischen Erkrankung, stellen häufig eine gute Indikation zur Ellenbogengelenkspiegelung dar.
Hand
Hand- und Tetrahandchirurgie am Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil. Folgen Sie bitte unten stehendem Link.
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