Physiotherapie

Im Kraftraum wird die innervierte Muskulatur trainiert. Für jede einzelne Patientin und Patienten wird dazu ein individualisiertes Trainingsprogramm zusammengestellt, um die Kraft, die Koordination, den Muskelaufbau und die Kraftausdauer zu verbessern. Der Kraftraum wird täglich mehrere Stunden durch eine Therapeutin oder einen Therapeuten der Physio- oder Sporttherapie betreut und kann für das individuelle Training benutzt werden.

Am Arm- oder Beinergometer wird die Ausdauer in der Gruppe trainiert. Das Trainingsprogramm der Ausdauergruppe wird über insgesamt vier Wochen aufgebaut. In dieser Zeitspanne absolvieren die Gruppenmitgliederinnen und Gruppenmitglieder unter Anleitung pro Woche 3 Ausdauertrainings mittels Intervall- oder Dauermethode. Anschliessend besteht die Möglichkeit, das Ausdauertraining in Eigenregie fortzusetzen oder gegebenenfalls die Gruppe ein zweites Mal zu besuchen.

Beim Bogenschiessen in Kleingruppen werden neben der Kräftigung der Schulter- und Armmuskulatur auch die Stabilisation des Rumpfes, die Konzentrationsfähigkeit und das Gleichgewicht trainiert. Das Bogenschiessen kann sitzend im Rollstuhl, im freien Sitz oder stehend durchgeführt werden. Bei eingeschränkter Handfunktion stehen verschiedene Hilfsmittel zur Vereinfachung der Schiesstechnik zur Verfügung.

In der Schwimmgruppe können verschiedene Schwimmtechniken gelernt und trainiert werden. Man kann an unterschiedlichen Zielen wie z. B. ein Herzkreislauftraining, Ausgleichstraining für Rückenmuskulatur, Bein aktivieren (wie z.B. Aquajogging oder andere Beinschlagtechniken) wie auch an Gleichgewicht mittels grossem Brett arbeiten. Um eine grösstmögliche Selbstständigkeit zu erlangen, werden vorbereitend verschiedene Transfertechniken in und aus dem Schwimmbecken geschult.

Neben einer guten Reaktionsfähigkeit und Geschicklichkeit erfordert das Tischtennisspiel eine gute Konzentrationsfähigkeit und eine gute Balance im Rollstuhl oder Stand. Das reaktive Spiel in der Gruppe aktiviert die gesamte innervierte Muskulatur und kann im Sitzen wie auch im Stehen durchgeführt werden.

Beim Stadttraining in Luzern können Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer mit oder ohne elektrischem Antrieb wie auch Fussgängerinnen und Fussgänger die in der Therapie trainierten Techniken anwenden. Im Stadttraining werden das Zug- oder Busfahren ausprobiert, Trottoirränder auf- und abgestiegen, Treppen bewältigt, Rolltreppen befahren wie auch das Begehen und Befahren von Pflastersteinstrassen und Steigungen geübt. Die Kleingruppen werden von Therapeutinnen und Therapeuten der Ergo-, Physio- und Sporttherapie angeleitet.

Im Techniktraining gilt es, die bestmögliche und ökonomischste Antriebstechnik zu finden. Zudem werden die Patientinnen und Patienten mit alltagsähnlichen Hindernissen wie z. B. Rampen, Stufen oder Trottoir konfrontiert um eine bestmögliche Sicherheit im Rollstuhl zu erlangen. Das Techniktraining wird in zwei Schwierigkeitsstufen angeboten: Stufe 1: Fahren auf 4 Rädern, Ankippen über Schwellen und kleine Stufen, Rollstuhlhandhabung im häuslichen Umfeld. Stufe 2: Fahren und Balancieren auf den Hinterrädern, kleinere und grössere Stufen und Rampen befahren können, bewältigen von Alltagshindernissen ausser Haus.

Die Ersterprobung eines Vorspannbikes, Liegevelos, Rennrollstuhls, Hasebikes oder Fahrrads wird in der Regel als Einzeltherapie angeboten. Im Sommer kann das Handbiken und Liegevelofahren auch in einer wöchentlich stattfindenden Gruppe trainiert werden.

Mehrmals pro Jahr können erste Paddelversuche im Schwimmbad SPZ gemacht werden. Im Kajak sind die Koordination, die Ausdauer, das Gleichgewicht im Sitz und die Rumpfstabilität intensiv gefordert. Gleichzeitig muss die Kraft und das Timing stimmen, um das Boot zielgerichtet und sicher zu bewegen.

Für interessierte Skifahrerinnen und Skifahrer und Wintersportlerinnen und Wintersportler bietet die Sporttherapie jährlich 2 Schnuppertage im Monoskibob oder Tetra Ski an. Im 1:1-Unterricht wird die Technik des Monoskibobfahrens instruiert und geübt. Die erfahrenen Skilehrerinnen und Skilehrer der Skischule Sörenberg verfügen über eine Spezialausbildung im Monoskibob und Tetra Ski mit Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern. Monoskibob fahren erfordert Kraft, Ausdauer und eine gute Koordination.