Chirurgische Orthoädie Schweizer Paraplegiker Zentrum

Operation am Rücken

Wichtige Informationen zur Operation am Rücken

Sie haben sich mit Ihrem behandelnden Wirbel­säulen­chirurgen bzw. Ihrer Wirbelsäulenchirurgin für eine Operation am Rücken entschieden. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten nun folgenden Schritte. 

1 - Vorbereitende Massnahmen

In der Regel wird für Sie ein Termin für die verschiedenen präoperativen Vorbereitungen vereinbart. Dazu gehört ein abschliessendes Aufklärungsgespräch mit dem Operateur oder der Operateurin. Hier haben Sie erneut Gelegenheit, alle Informationen über den Eingriff zu erhalten und Fragen zur Operation zu stellen. Sie werden auch darüber informiert, welche Medikamente Sie eventuell vor dem Eingriff absetzen müssen. Ausserdem finden ein Gespräch mit der Anästhesie (Narkoseärztin oder Narkosearzt), ein Aufnahmegespräch mit dem betreuenden Stationsarzt bzw. der Stationsärztin sowie laborchemische Untersuchungen statt. Gelegentlich sind noch zusätzliche Untersuchungen, wie zum Beispiel Elektrokardiographie (EKG) und Lungenfunktionstests (LuFu) notwendig. Je nach Eingriff erhalten Sie ein Rezept für eine Hautbehandlung (medizinisches Spülmittel). Von uns verschriebene Arzneimittel können Sie in unserer hauseigenen Apotheke beziehen. Unser Fallmanagement organisiert eine allfällige Anschlussheilbehandlung, zum Beispiel in einer Rehabilitationsklinik, für Sie.

2 - Eintritt

In den meisten Fällen treten Sie am Tag der Operation bei uns ein. Auf der Station werden Sie von der Pflege empfangen und über den stationären Ablauf informiert. Gemäss den Vorgaben der Narkoseärztinnen sollten Sie in aller Regel nüchtern sein, das heisst 6 Stunden vor dem Eingriff nichts mehr essen und 2 Stunden vor dem Eingriff nichts mehr trinken.

3 - Operation

Nachdem die Operation beendet ist, gelangen Sie zur Überwachung in den Aufwachraum. Falls erforderlich, erfolgt die Überwachung auf der Intensivstation . Falls Sie es präoperativ mit Ihrem Operateur oder Ihrer Operateurin so besprochen haben, wird im Anschluss an den Eingriff eine von Ihnen angegebene Kontaktperson über den Verlauf der Operation informiert.

4 - Station

Sobald die Überwachung Ihrer Vitalparameter nicht mehr erforderlich sind, erfolgt Ihre Verlegung auf die Station. In den meisten Fällen dürfen Sie bereits am Tag der Operation aufstehen, zumindest mit Unterstützung der Pflege oder therapeutischem Fachpersonal. Manchmal ist allerdings eine Bettruhe verordnet. Während der stationären Behandlung werden Sie physiotherapeutisch betreut und regelmässig von den zuständigen Stationsärztinnen oder Stationsärzten sowie dem Operateur visitiert. Dabei wird auch die Wunde in regelmässigen Abständen kontrolliert. Falls notwendig wird Sie eine Fachperson der Schmerzklinik für eine optimale Schmerzbehandlung begleiten. Es kann sein, dass je nach Verlauf und Eingriff, einmalig oder wiederholte Blutentnahmen erforderlich sind. Oft ist auch eine Röntgenkontrolle in den Tagen nach der Operation gewünscht.

5 - Austritt

Während der regelmässigen Visiten wird Ihr Austritt geplant. Er erfolgt frühestens, wenn die Operationswunden trocken sind, Sie auf keine intravenösen Medikamente mehr angewiesen sind und relativ selbstständig mobil sind. Im Falle Weiterbehandlung in einer Reha-Klinik wird das Fallmanagement Sie über die Abläufe informieren. Vor dem Austritt erfolgt ein Austrittsgespräch mit der Stationsärztin oder dem Stationsarzt. Hier werden Sie über das weitere Proczdere informiert und erhalten die Austrittsunterlagen. Mithilfe einer Checkliste können Sie die Vollständigkeit der Unterlagen überprüfen. 

  • Austrittsbericht
  • Zeugnisse (Arbeitsunfähigkeit, Fitnessstudio)
  • Rezept (Schmerzmittel)
  • Verhaltensmassnahmen
  • mögliche Hilfsmittel
  • Spitex

6 - Schmerzen

Sie haben eine Operation am Rücken hinter sich. Schmerzen nach dem Eingriff sind dabei normal. In aller Regel sind sie eine Folge der Gewebsreizung und/oder Ausdruck muskulärer Verspannung. Bitte nehmen Sie die Ihnen rezeptierten Schmerzmittel gemäss Verordnung ein. Lokale Kühlung kann hilfreich sein. Bitte kontaktieren Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt, falls die Schmerzen nicht nachlassen.

7 - Wunde

Ihre Wunde ist bei Austritt trocken und frisch verbunden. Sie sollte regelmässig kontrolliert werden. Planen Sie bitte eine Wundkontrolle bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt für die ersten 1 bis 2 Wochen nach dem Austritt, sofern die Heilung noch nicht abgeschlossen ist. Mit einem wasserdichten Duschpflaster ist duschen erlaubt. Bitte nehmen Sie in den ersten 3 Wochen kein Bad und gehen Sie nicht schwimmen. Je nach Naht lösen sich die Fäden selber auf oder müssen wie im Austrittsbericht geschrieben durch eine Person im ärztlichen Dienst entfernt werden. Sollte die Wunde nässen, das umliegende Gewebe anschwellen und röten, bitten wir Sie, mit uns oder Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt Kontakt aufzunehmen.

8 - Belastung und Mobilität

Im Austrittsgespräch und in den Austrittsunterlagen werden die Art der erlaubten Belastung sowie vorgeschlagenen physiotherapeutischen Übungen erwähnt. In der Regel ist eine «rückengerechte» Belastung erlaubt, falls nicht in anderer Weise verordnet. Diese «Rückendisziplin» bedeutet, dass Sie spazieren gehen und wenn möglich auch Treppen steigen dürfen. Beim Sitzen achten Sie bitte auf eine gerade Haltung. Meiden Sie das Heben von Lasten von über 5 kg bis zur ersten Nachkontrolle bei Ihrem Operateur. Meiden Sie auch exzessive Torsionsbewegungen oder je nach Bereich der Operation übermässige Nacken- oder Rumpfbeuge. Fragen Sie Ihre Operateur*in, falls Sie unsicher sind.

9 - Physiotherapie

Je nach Eingriff wird Ihnen eine Verordnung für eine ambulante physiotherapeutische Nachbehandlung ausgestellt. Diese ist nicht für alle Eingriffe notwendig. Sie dürfen in der Regel die Übungen, die Ihnen während des Aufenthalts gezeigt wurden, zu Hause 2 bis 3 mal pro Woche durchführen. Gerne erhalten Sie von unserem Physiotherapie-Team einen Übungsplan. Sie dürfen die ambulante Therapie auch im Schweizer Paraeplegiker-Zentrum machen. Nach Spondylodesen (Versteifungsoperationen) empfehlen wir, mit dem Belastungsaufbau in der Physiotherapie frühestens nach der ersten Nachkontrolle zu beginnen.

10 - Autofahren

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen, vor der ersten Kontrolle nicht selbst Auto zu fahren. Ihr Sitzkomfort sowie Ihre Reaktionszeit könnte durch den Eingriff an der Wirbelsäule sowie unter Schmerzmedikation beeinträchtigt sein.

11 - Arbeitsunfähigkeit

Abhängig vom Eingriff, Ihrer beruflichen Tätigkeit sowie Ihrer Anforderungen wird Ihnen eine Arbeitsunfähigkeit ausgestellt. Die Länge variiert in der Regel zwischen 2 und 6 Wochen. Bei grösseren Eingriffen und körperlich belastender Tätigkeit kann auch eine 12-wöchige Arbeitsunfähigkeit bestehen. Bitte fragen Sie Ihren Operateur oder Ihre Operateurin vor dem Eingriff und besprechen Sie dies mit Ihrer Arbeitgeberin.

12 - Kontrolltermine

In den meisten Fällen erfolgt eine Nachkontrolle 6 Wochen nach dem Eingriff. Je nach Operation beinhaltet die Untersuchung eine Röntgendiagnostik. Während der Kontrolle wird Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin mitteilen, ob weitere Kontrollen notwendig sind.

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