Patient Blood Management
Behandlung einer präoperativen Anämie
Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil (LU) setzt seit 2023 als eine der ersten Spezialkliniken das Patient Blood Management (PBM) ein. Dieses multidisziplinäre und patientenzentrierte Behandlungskonzept beinhaltet verschiedene Massnahmen zur Reduktion und Vermeidung von Blutarmut (Anämie) und -verlust sowie zum rationalen Einsatz von Blutprodukten. Der Einsatz von Patient Blood Management erhöht die Patientensicherheit und hilft, Kosten zu senken.
Die 3 Säulen des Patient Blood Managements
- Erkennen und Behandeln einer bevorstehenden Anämie
- Reduktion des Blutverlusts
- Erhöhung der Anämietoleranz und Korrektur einer akuten Anämie
Die wichtigste Rolle der zuweisenden Ärztinnen und Ärzte bei der 1. Säule
In der Hausarzt-Praxis finden die Massnahmen der ersten Säule statt. Hier soll mindestens drei Wochen vor einem geplanten grösseren Eingriff das Risiko einer Blutarmut (Anämie) entsprechend dem standardisierten Prozess «Anämiediagnostik und -therapie» abgeklärt und korrigiert werden. Bei sehr dringlichen Eingriffen müssen die drei Wochen Vorlaufzeit nicht eingehalten werden. Hier können die Massnahmen kurzfristiger erfolgen, ohne die volle Wirkung der Therapie abzuwarten.
Die positiven Wirkungen von Patient Blood Management werden von zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt. Die Resultate sind eindrücklich und statistisch hoch signifikant.
Eine Liste der Eingriffe mit grösserem Blutverlust, bei denen das Patient Blood Management zum Tragen kommt, finden Sie untenstehend. Falls bei Ihren Patientinnen und Patienten ein Eingriff aus dieser Liste vorgesehen ist, bitten wir Sie, die nötigen Abklärungen und eventuellen Korrekturmassnahmen in die Wege zu leiten. Falls dies nicht möglich ist, können diese auch ambulant im SPZ Nottwil durchgeführt werden.
Diagnose und Therapie
Steht bei einer Ihrer Patientinnen oder Patienten ein Eingriff mit einem erwarteten Blutverlust von mehr als 500 ml und/oder einem Transfusionsrisiko von mehr als 10 % an? Dann sollten Sie, wenn möglich mindestens drei bis vier Wochen vor der Operation, eine Anämie abklären und gegebenenfalls korrigieren.
Wir empfehlen Ihnen je nach Fall den Beizug unserer Spezialistinnen und Spezialisten.
Fragen und Terminvereinbarungen
Für Fragen oder Terminvereinbarungen steht unser Team der präoperativen Sprechstunde gerne zur Verfügung.
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