Damien und Rahel draussen bei einem Spaziergang

Die Einschränkungen als Paar

Rückblick: Ein Sprung ins seichte Wasser hatte tragische Folgen für den damals 24-Jährigen Damien. Er brach sich die Halswirbelsäule und ist seiter vom Hals an abwärts gelähmt. Während der Rehabilitation im Schweizer Paraplegiker-Zentrum musste er viele Dinge neu lernen. Die Reha im Schweizer Paraplegiker-Zentrum ging er sehr aktiv an, lernte Deutsch und verliebte sich in die Ergotherapeutin Rahel. Mehr dazu lesen Sie hier

Wenn das Leben plötzlich Kopf steht

Auf einen Schlag ist alles anders. Nicht nur für die Betroffnen, auch für Angehörige wird das Leben durch die Diagnose Querschnittlähmung auf den Kopf gestellt. Nichts ist mehr so, wie es bisher war. Es gilt für alle Beteiligten, sich mit der neuen Lebenssituation auseinander zu setzen und neue Perspektiven zu entwickeln. 

Bei Damien und Rahel war die Situation zu Beginn ein wenig anders. Damien ist bereits querschnittgelähmt, als sich die beiden kennen lernten. Rahel ist Ergotherapeutin und hat einige Zeit am Schweizer Paraplegiker-Zentrum gearbeitet. Sie kennt die Herausforderungen, denen Menschen mit Querschnittlähmung in vielen Situationen des Alltags begegnen.

Damien und Rahel draussen in ihrem Wohngebiet

Mit Einschränkungen leben

In ihrem gemeinsamen Alltag müssen sie viele Einschränkungen akzeptieren. Sie können viele Freunde und die Familie nicht besuchen, da die Wohnungen nicht rollstuhlgängig sind. Damien war vor seinem Unfall sehr aktiv. Gemeinsam mit Rahel in den Bergen wandern oder in einem Thermalbad entspannen geht nicht mehr. «Wir können nicht alles machen, was wir möchten. Man kann aber gut damit umgehen, wenn man einverstanden ist, Kompromisse einzugehen.»

Wenn Rahel und Damien gemeinsam unterwegs sind, spüren sie die «Blicke» von anderen Personen. Doch Damien betont: «Nicht unbedingt weil wir ein Paar sind, eher wegen des Rollstuhls. Aber irgendwann gewöhnt man sich daran – zumindest wir haben uns daran gewöhnt».

Wie in jeder Beziehung gibt es auch bei Damien und Rahel schwierige Momente. Der Rollstuhl macht die Situation auch nicht einfacher. Manchmal ist auch die Situation und Damiens Einschränkungen Grund dafür. «Aber meistens, fast immer, geht es uns sehr gut.»

Viel Organisationsaufwand für ein selbständiges Leben

Seinen Alltag organisiert Damien selber. Fürs Aufstehen und Zubettgehen kommen eine private Spitex-Firma und persönliche Assistenten. «Das macht nicht Rahel – wir trennen das. Rahel ist meine Freundin, nicht meine Pflegerin.» Als zu Hause Wohnender erhält er von der IV seines ehemaligen Wohnkantons Freiburg ein Assistenzbudget, mit dem er private Helfer im Stundenlohn anstellen kann. «Ich plane jede Woche die Schichten per WhatsApp. Ein Einsatz kann auch nach Mitternacht sein, zum Beispiel nach einem Konzert. So spät kommt keine Spitex mehr», sagt Damien. Ein selbständiges Leben als Tetraplegiker ist möglich, benötigt aber viel Organisation.

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Ganzheitliche Rehabilitation und lebenslange Unterstützung umfasst nicht nur die Betreuung von querschnittgelähmten Menschen, sondern auch die Begleitung der Angehörigen. Auch für sie ändert sich vieles, auch sie haben viele Fragen. Die Angehörigen-Beratung durch sogenannte Angehörigen-Peers gehört darum zum umfangreichen Leistungsnetz der Schweizer Paraplegiker-Gruppe. Unterstützen auch Sie uns mit Ihrer Mitgliedschaft.

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