Damien in der Rehabilitation am Schweizer Paraplegiker-Zentrum

Mit kleinen Fortschritten zurück ins Leben

Rückblick: Damien ist 24 Jahre alt, als er auf seiner Diplomreise einen Kopfsprung ins Meer wagte. Beim Aufprall auf dem Grund bricht er sich die Halswirbelsäule und ist seither Tetraplegiker. Wie er sich in den ersten Tagen nach dem Unfall gefühlt hat, lesen Sie HIER.

Emotionale Momente in der Reha

Für die Rehabilitation verbringen Patientinnen und Patienten mehrere Monate im Schweizer Paraplegiker-Zentrum. Die Reha ist individuell geprägt und verläuft je nach Lähmungshöhe und gesundheitlichem Zustand anders. Vieles muss neu gelernt werden. Damien weiss aber rasch, was er will. Er geht seine Rehabilitation sehr aktiv an, macht gute Fortschritte. Ein prägendes Erlebnis für den Romand war, als er das erste Mal während der Physiotherapie wieder im Wasser war. «Es brachte wegen des Unfalls viele Emotionen zurück aber es war auch unglaublich, wie leicht mein Körper plötzlich war. Ich musste weinen.»

Neben vielen Trainings für sein neues Leben bietet ihm das SPZ auch einen intensiven Deutschunterricht. «Die Matura und einen Berlin-Aufenthalt hatte ich schon. Mit den besseren Deutschkenntnissen war mein Ziel ein Master-Abschluss in Wirtschaft.»

Damien in der Physiotherapie
Damien Mottet im Kraftraum

Eine neue Realität

Die Rehabilitation in Nottwil endet nach neun Monaten und Damien zieht in eine Wohngemeinschaft nach Luzern: «Die Spezialisten vom SPZ haben mir bei der Wohnungssuche geholfen. Das Einleben in der Realität war aber fast wie eine zweite Reha. In Nottwil ist alles optimal geregelt. Draussen beginnt das Lebenlernen nochmals neu.» Damiens Art ist es, viel selber anzupacken. Mit finanzieller Unterstützung der IV schliesst er an der Hochschule Luzern den Master in Wirtschaft nach drei Jahren ab. Bei Manor in Basel macht er anschliessend ein ebenfalls von der IV unterstütztes Praktikum. Sein Ziel: Fit und attraktiv für den Arbeitsmarkt zu werden.

Nach der Reha im SPZ beginnt zuhause die zweite Reha.

Damien

Das SPZ hinterlässt noch eine zweite Spur in seinem Leben. In Nottwil trifft Damien Rahel. Sie ist bereits am Schweizer Paraplegiker-Zentrum als Ergotherapeutin tätig. Als ein Arbeitskollege in den Ferien ist, übernimmt sie für die kurze Zeit Damien als Patienten. Sie lächelt: «Dank einer Stellvertretung lernte ich ihn kennen.» 

Selbstorganisiert durch den Tag

Nach dem Master-Abschluss suchen die beiden eine gemeinsame Wohnung. Das Paar lebt heute gemeinsam in Belp. Näher zu den Arbeitsstellen. Näher zu Damiens Heimat, der Romandie, und zum Oberwallis, wo Rahels Wurzeln liegen. Die Ergotherapeutin arbeitet heute in der Akut-Neuro-Rehabilitation im Inselspital Bern, der Tetraplegiker hat ein Pensum von sechzig Prozent im Logistik-Zentrum der Armee in Grolley (FR). «Ich kann einen Tag im Home Office arbeiten – das ist absolut ideal», sagt er.

Damien bei der Arbeit am Laptop mit einer Schreibhilfe

Doch wie sucht man als Tetraplegiker eine Wohnung? «Eine grosse Herausforderung!», sagt Damien. Mittlerweile weiss er: Wenn in einem Inserat «rollstuhlgängig» steht, muss das nicht viel heissen. Der Hauseingang kann immer noch unüberwindbare Stufe haben. Im Neubau in Belp stimmte alles: «Nicht nur der Wohnungsgrundriss und die Tiefgarage, auch die Nähe zu unseren Arbeitsplätzen und zum Kulturangebot im Raum Bern und Freiburg sind ideal.»

Ihre Solidarität ermöglicht Grosses

Eine individuell abgestimmte Rehabilitation und die Begleitung von Menschen mit Querschnittlähmung im Alltag ist aufwändig. Nur dank der Unterstützung und Solidarität der Bevölkerung können wir Betroffene ganzheitlich betreuen und begleiten. Werden auch Sie Mitglied und sorgen Sie gleichzeitig für den Ernstfall vor. Mitglieder erhalten 250'000 Franken Gönnerunterstützung bei unfallbedingter Querschnittlähmung mit permanenter Rollstuhlabhängigkeit.

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