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Ein Stück Freiheit zurück

Rückblick: Peti ist für ein Wochenende nach Hause zurückgekehrt. Das Heimkehren ist wie eine zweite Rehabilitation: Peti lernt nun, wie er sich zu Hause und unterwegs selbstständig bewegen kann. Mehr dazu, erfahren Sie hier.

Barrierefreier Zugang – leider nicht überall

Selbständigkeit – ein grosses Ziel für Menschen im Rollstuhl. Während und nach der Rehabilitation kämpfen sie dafür, möglichst viele Dinge wieder ohne fremde Hilfe zu bewältigen. Dazu gehört auch die Mobilität. Öffentliche Verkehrsmittel sind für Menschen im Rollstuhl heutzutage leider noch immer eine grosse Herausforderung – insbesondere bei Zugkompositionen und Bahnhöfen, die nicht barrierefrei sind.

Einfach einsteigen: Für zu Fuss Gehende ist das eine Selbstverständlichkeit, für Rollstuhlfahrende nicht immer möglich. Spontan einen früheren oder späteren Zug nehmen, geht ebenfalls nicht einfach so. Je nach Reiseziel müssen sich Betroffene im Voraus bei der Bahn anmelden. Sie organisiert Hilfspersonal vor Ort oder sorgt dafür, dass ein Lift für den Rollstuhl bereitsteht. Für Peti ist es nach wie vor unmöglich, selbständig in einem Bus zu fahren. Beim Ein- und Aussteigen benötigt er die Hilfe des Fahrers oder der Fahrerin. Sein Ziel ist klar: Fortgehen und heimkommen, wann immer er will.   

«Ich möchte gehen und heimkommen, wann ich will.»

Das Auto bringt neue Freiheiten

Im Vergleich zu den öffentlichen Verkehrsmitteln würde Peti ein eigenes Auto maximale Bewegungsfreiheit bieten. Da er seine Beine nicht bewegen kann, muss sein Fahrzeug aber erst umgebaut werden. Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung unterstützt Betroffene mit Vorauszahlungen. Dank diesen kann Peti die wichtigen Umbauarbeiten in Auftrag geben. Die Orthotec, eine Tochtergesellschaft der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, führt in ihren Werkstätten in Nottwil und Cugy solche Anpassungen  durch. 

Zunächst wird in einer Motorisierungsabklärung abgeklärt, ob und welche technischen Anpassungen nötig sind. Peti soll sein Fahrzeug selbstständig und sicher durch den Strassenverkehr lenken können. Wer ein umgebautes Fahrzeug lenken will, muss erneut eine Fahrprüfung bestehen, auch wenn er oder sie vorgängig bereits einen gültigen Führerschein hatte. Das klappt alles: Peti besteht die Prüfung und erhält die Führerzulassung. Sein Auto wird rasch umgebaut. Jetzt kann er das Gas- und Bremspedal mit den Händen bedienen. 
 

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Wenn alles zehn Mal schneller geht

Aber es warten noch weitere Hürden auf ihn: Peti hat zu Beginn grösste Mühe, sich vom Rollstuhl ins Auto zu transferieren. Er übt und übt, jeden Tag mindestens eine Stunde. Immer wieder wird er stinksauer, weil es zunächst einfach nicht klappt. Will ihm jemand helfen, macht ihn das wütend. Aber Aufgeben ist keine Option für ihn. Zu gross ist sein Wunsch nach einer neuen Bewegungsfreiheit. 

Für seine Fahrt zur Arbeit benötigte er 3 Minuten mit dem Auto. Um aber vom Rollstuhl ins Auto zu gelangen, dauert es 40 Minuten. Darum übt Peti weiter und weist Hilfsangebote weiterhin von sich. Seine Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Inzwischen gelingt ihm der Transfer in sein Auto in weniger als 5 Minuten. 

In der nächsten Folge lesen Sie, wie Petis Liebe zum Rugby ihn zu einer weiteren neuen Liebe führt.

«Die Freiheit, die mir das umgebaute Auto zurückbrachte, ist unbeschreiblich.»

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