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Eine Rasselbande, die man lieben muss

Rückblick: Musterpatient Peti teilt mit einer der Ergotherapeutinnen seine Begeisterung für Rugby. Die beiden verlieben sich und heiraten. Mehr dazu lesen Sie hier

Kinder haben

Jeannine und Peti Roos denken schon bald daran, Kinder zu haben. Peti kann trotz seiner Querschnittlähmung Kinder zeugen. Die Spermienqualität bei Para- und Tetraplegikern ist war vermindert, aber sie reicht aus. Dank künstlicher Befruchtung können sie sich ihren Herzenswunsch nach eigenem Kindern erfüllen. 

2017 kommt Petis und Jeannines erste Tochter zur Welt. Zwei Jahre später freut sich das Paar über die Geburt der Zwillinge Anni und Sophie. Peti wird es noch oft sagen: «Die Geburten meiner Kinder waren die schönsten Momente seit meinem Unfall.» Wenn er von seinen Kindern spricht, wird spürbar, wie sehr er sie liebt. 

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Papa mit Samthandschuhen anfassen? Mitnichten!

Fortan halten die drei Mädchen ihre Eltern auf Trab. Dass sie ihren Papa manchmal bewusst ärgern, tut seiner Liebe keinen Abbruch. «Sie machen sich zum Beispiel einen Spass draus, den Schlüssel irgendwohin zu schmeissen», erzählt er, «oder sie gehen extra nicht zur Seite, wenn ich an ihnen vorbeifahren will. Sie wissen genau, dass ich nicht so mobil bin». Leni fragt ihren Papa manchmal auch «Papi, schaffst du das?». Wenn sie so stichelt, spornt sie Petis Ehrgeiz an. Dann will er es erst recht schaffen!  

Der Alltag mit Kindern ist für Peti anspruchsvoller als für andere Väter. «Es tut zum Beispiel schon weh, wenn eines meiner Mädchen hinfällt und ich es nicht gleich hochheben und trösten kann.», erzählt er. «Es gibt mir auch einen Stich ins Herzen, wenn die Mädchen irgendwo hingehen möchten und ich ihnen sagen muss, sorry, Papa kann das nicht».

«Papa, schaffst du das?»

Ein Vater, der viel für seine Kinder da ist

Andererseits findet Peti, dass die Kinder auch selber ihre Erfahrungen machen müssen und die Eltern sie nicht immer vor allen Gefahren schützen können. «Klettern sie irgendwo hoch und fallen herunter, ist das auch ein Lernen für meine Kinder». Und es gibt auch Vorteile für die Mädchen: Aufgrund seiner Beeinträchtigungen ist Peti viel mehr zu Hause als andere Väter. Er arbeitet in einem Pensum von dreissig Prozent. Darum ist er oft in der Nähe seiner Kinder, sieht sie aufwachsen und hat zum Beispiel viel mehr Zeit zum Geschichten vorlesen als andere Eltern.  

Peti schätzt es extrem, dass er und seine Frau eine Familie gründen konnten. Jeannnine wusste durch ihre Tätigkeit als Ergotherapeutin, auf was sie sich einliess. «Ich helfe in der Familie dort, wo es geht», sagt er» «und ich bespasse die Kinder». Peti lacht. Schliesslich blickt er ernst und sagt, wie sehr seine Frau arbeite und ihn unterstütze. Ohne Jeannine  wäre vieles in seinem Leben nicht möglich.

In der nächsten Folge lesen Sie, wie sich Peti umschult und zu einem neuen Beruf findet.  

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