Schmerzpsychiatrie
Die moderne Schmerztherapie hat sich von den früheren Modellen, die ausschliesslich auf die körperliche Funktion fokussierte, zu sogenannten multimodalen Therapieansätzen entwickelt. Dies bedeutet ein Nebeneinander und zeitgleiches Miteinander körperlicher, psychischer und sozialer Behandlungsansätze und entspricht dem sogenannten biopsychosozialen Modell.
Insbesondere Schlafstörungen, Depressionen und Angststörungen sind häufig anzutreffende psychische Begleiterkrankungen chronischer Schmerzpatientinnen und -patienten, die teilweise schon vor der Schmerzerkrankung bestanden und diese negativ beeinflussen, oder aber in Folge der Schmerzerkrankung erst entstanden sind. Deren Erkennung und Behandlung ist ein wesentlicher Baustein einer erfolgreichen gesamtheitlichen Behandlung unserer Patientinnen und Patienten. Daher ist eine schmerzpsychotherapeutische und/oder psychiatrische Beurteilung und gegebenenfalls Behandlung wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Therapie chronischer Schmerzen.

Unser Behandlungsangebot
Psychiatrische Diagnostik
Die diagnostische Aufgabe der Psychiatrie im Zentrum für Schmerzmedizin ist es, mögliche psychische Störungen zu erkennen und ihren Zusammenhang mit dem chronischen Schmerz zu erfassen. Schmerzbetroffene leiden häufig an begleitenden psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen, fast zwei Drittel der Betroffenen beklagen erhebliche Schlafstörungen. Im Laufe langjähriger Behandlungen hat sich bei manchen Betroffenen eine Abhängigkeit von Schmerzmedikamenten entwickelt. Auch andere psychische Erkrankungen sind überproportional häufig mit chronischen Schmerzen assoziiert.
Psychiatrische Therapie
Die therapeutische Aufgabe der Psychiatrie im Zentrum für Schmerzmedizin ist eine an den internationalen Leitlinien ausgerichtete Behandlung erkannter psychischer Erkrankungen. Hierbei kommt der Psychopharmakologie, also einer Behandlung mit beispielsweise Antidepressiva, eine wesentliche Rolle zu, zum einen bezüglich der Anwendung als Psychopharmakon im eigentlichen Sinne zur Behandlung der psychiatrischen Begleiterkrankung selbst, zum anderen aber auch oft in der Anwendung als ein das Schmerzgeschehen unmittelbar beeinflussendes Medikament. Idealerweise lassen sich beide Behandlungsstränge verknüpfen. Ein weiterer wesentlicher Behandlungsaspekt liegt in einer schmerzpsychotherapeutischen Behandlung.